Zweites Schreibclubsches Manifest

Woher wir kommen: Geboren im Schoße der Mutter Courage, die Kindheit auf einer herrenlosen Insel mit blutrünstigen Rabauken verbracht, die Jugend schmachtend unter Venedigs Balustraden verschwendet, kommen wir aus jeder Geschichte, unter deren Einfluss wir uns törichte Narren begaben und der wir uns zu formen gestatteten.

 

Wohin wir gehen: Dorthin, wo man uns braucht…die Tinte auf unserem Pergament fließt in Sturzbächen durch phantasielose Gefilde, treibt emsig die klappernden Mühlräder an, die tosende Gischt reißt jeden Einhalt gebietenden Staudamm mit, befruchtet potentiellen Nährboden, stillt unerträglichen Durst und gibt den uferlosen Fischen stromauf und stromabwärts ein stimulierendes Daheim, um dann endlich in den Pfrillsee zu münden.

 

Was wir lieben: Wir lieben den spontanen Bürgerschreck, die Schlachtung des gemästeten Leistungsschweins, die unerhörte Kolossalität der Chance, das tölpelhafte Ummawurschtln und die Verunglimpfung hochintellektuellen Eigentums.

 

Was wir hassen: Wir hassen die fette Idylle und die wanstige Harmonie.

 

Was wir hoffen: Im Manifeste nur das Beste.

 

Was wir fürchten: Weder Tod noch Teufel, doch ein bisschen die Arthritis.

 

Was uns runterzieht: Geregelte Verhältnisse und der Kufa-Mann.

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